Case Study
UX-Konzeption
UX-/UI-Design
Digitalisierung
Smart Mobility
Diese Case Study zeigt anhand des Beispielprojekts d-E-mand unser Vorgehen in der digitalen Produktentwicklung.
In dem Forschungsprojekt d-E-mand haben wir mehr als 3 Jahre lang zusammen mit verschiedenen Fachexpert:innen aus der Mobilitätsbranche an einem zukunftsweisenden Forschungsprojekt gearbeitet. Entstanden ist daraus ein umfassendes Repertoire an Ideen, Konzepten und ganz konkret eine B2C App für E-mobilisten und eine B2B Plattform für Unternehmen. Diese Anwendungen sind ein Beitrag für die Mobilität von Morgen und sollen die Elektromobilität in Deutschland voran treiben.
Design Thinking
Umfragen & Interviews
Geschäftsmodelle
Zu unserer B2C Zielgruppe gehören alle Personen, die regelmäßig ein Elektroauto fahren, die sogenannten E-Mobilisten.
Um diese Menschen und deren Verhalten besser kennenzulernen, haben wir eine Umfrage in dem Tool Tally erstellt und diese an möglichst viele Menschen ausgespielt. Personen die gut in unsere Zielgruppe passten, haben wir zusätzlich zu einzelnen Interviews eingeladen.
E-Mobilisten legen besonderen Wert auf:
Transparente Preise
Optimale Route
Echtzeitdaten und Belegungsprognose
übersichtliche, schlanke Karte
Störungsmeldungen
verlässlicher Live Status der Säulen (frei/defekt /belegt)
Ladesäulen- Karte europaweit ( nicht nur EU )
plattformunabhängige App
Routenplanung unter Berücksichtigung des realen Verbrauchs
44%
der Befragten haben eine
Wallbox zu Hause.
83%
wünschen sich allgemein
mehr Ladestationen.
70%
nennen
die Entfernung als entscheidendes Kriterium
bei der Suche nach einer Ladestation.
Mit Hilfe eines Canvas Modells haben wir Ideen zusammengetragen, wie wir mit unseren Services und Daten ein gewinnbringendes Geschäftsmodell aufstellen können.
Im digitalen Raum bieten wir unserer Zielgruppe keine physischen Güter, wie Waren, Bekleidung etc. an. Vielmehr sind es digitale Services, die wir ihnen zur Verfügung stellen. Wir bereiten Daten auf und passen sie an die Bedürfnisse der Nutzer:innen an. Wir haben in einer Umfrage herausgefunden, dass die Nutzer:innen durchaus bereit sind, für digitale Services zu bezahlen insofern sie ihnen einen Mehrwert bieten.
Umfragen & Interviews
MVP
Techstack
Technische Konzepte
Im Scrum Team haben wir festgelegt, welche Userstories wir uns für einen MVP einer App vornehmen. Die Themen wurden vor allem danach priorisiert, welche Dinge für die Zielgruppe den größten Nutzen haben und deren Probleme lösen.
Ein "Proof of Concept" ist, auch im Rahmen dieses Projektes, für uns der Garant für die frühe Erkennung der Gewährleistung der technischen Machbarkeit der verschiedenen Konzepte.
Durch die verschiedenen Akteure im Forschungsprojekt d-E-mand sind, hinsichtlich der technischen Basis, verschiedene Informationsquellen entstanden. Unsere Aufgabe war es, diese innerhalb einer Plattform nutzbar und so für die definierten Nutzendengruppen erlebbar zu machen. Deshalb haben wir zu einem frühen Zeitpunkt im Projekt einen Proof Of Concept erstellt. So konnten wir Risikofaktoren konkret benennen und gemeinsam eine Lösung finden, um sie zu vermeiden.
Illustrationen
Wireframing
Design System
Digitale Barrierefreiheit
Durch Bilder sprechen Emotionen und das ganze Produkt wird erst richtig zum Leben erweckt. Daher haben wir uns dem Thema Illustrationen besonders intensiv gewidmet und uns auf eine zeitgemäße isometrische Darstellung mit peppigen Farbverläufen geeinigt.
Die Illustrationen werden in den d-E-mand Produkten verwendet, um ein einheitliches Produktbild zu kreieren und um abstrakte Themen greifbarer zu machen.
Anhand von Wireframes haben wir unsere Ideen skizziert, um eine grobe Vorstellung über den Aufbau und die Struktur der App zu erhalten. Grundsätzlich wurde in Nutzerflows gedacht, also eine Abfolge von Screens, die eine Handlung von Nutzer:innen nachempfindet z. B. „Wie bewegt sich ein User durch die App, wenn er/sie eine Ladestation sucht“.
Außerdem konnten diese Wireframes dazu genutzt werden, um die Machbarkeit und das Konzept mit den Konsortialpartner:innen und den Entwickler:innen zu besprechen.
In diesem Arbeitsschritt analysierten wir die Wettbewerbslandschaft von Anwendungen für Elektromobilität und speziell von Apps für die Ladestationssuche.
Unser Fokus dabei lag auf den aktuellen Trends in der Branche und welche guten Ideen schon vorhanden sind, die wir aufgreifen sollten.
Durch den Vergleich mit bestehenden Anwendungen können wir unsere Position im Markt besser einschätzen und vermeiden, dass es “noch eine weitere App in blau auf dem Markt gibt, die die gleichen Dinge kann wie eine andere App”. Genauer gesagt, ist es sehr wichtig ein Alleinstellungsmerkmal herauszuarbeiten, mit dem wir unser Produkt von der Konkurrenz abheben können.
Komponentenbibliothek
Agiles Arbeiten
Screendesigns
Design System
Durch die Verwendung der Javascript-basierten Technologie Angular konnten wir das entstandene Design-System auch technisch 1 zu 1 zu realisieren. Dies brachte uns nicht nur den Vorteil der Entwicklung wiederverwendbarer Komponenten, sondern auch einen hohen Einfluss auf die Qualitätssicherung.
Die Integration der Tools Chromatic und Storybook ermöglichte es uns, laufend Updates der technischen Umsetzung des Design-Systems zur Verfügung zustellen. Das Design-Team war somit in der Lage, die Umsetzung der Design Library ständig zu prüfen und schnell Feedback zu geben, falls es Abweichungen gab.
Wir haben in d-E-mand in einem agilen interdisziplinären Team zusammengearbeitet. Das heißt, wir haben Beteiligte aus den verschiedenen Gewerken wie Product Owner, UX-Design, UI-Design, Frontend und Backend Entwicklung, die sich in regelmäßigen Abständen zu Scrum Events zusammenfinden und in einem engen Austausch miteinander arbeiten. Grundlage der Aufgaben sind Tickets, die wir in Jira erstellen und pflegen. In den Tickets werden die Anforderungen gesammelt und festgelegt, ab wann ein Ticket als abgeschlossen gilt. Der Product Owner übernimmt dabei die Priorisierung des Backlogs und entscheidet, immer mit Blick auf die Bedürfnisse der Nutzer:innen, was priorisiert bearbeitet werden soll.
Usertesting
Messen
Ausblick
Damit ein sinnvolles Produkt entstehen kann, müssen regelmäßige Feedbackschleifen mit den Nutzenden der Anwendung stattfinden. Deswegen haben wir mit 5 Tester:innen ein remote Usertesting durchgeführt. Die Nutzer:innen haben mehrere Szenarien anhand von Clickdummies durchgespielt und mussten diverse Testaufgaben bewältigen. Dabei sollten sie „laut denken“ und ihre Gedanken mit uns teilen. Diese Befragung hat uns einen tollen Einblick in die Köpfe unserer User geboten und hilft uns, unser Produkt weiter zu iterieren.
Aus den Erkenntnissen der Nutzendentests leiten wir konkrete Handlungsempfehlungen ab. Ein Beispiel: “Das Colorcoding der Ladestationen ist etwas verwirrend für die Nutzer und könnte verbessert oder genauer erklärt werden.” Die Handlungsempfehlungen übertragen wir gemeinsam im Scrum Team in Jira Tickets. Anschließend kann entschieden werden, welche Themen eine hohe Priorität besitzen und welche weniger wichtig sind. Bei der Bearbeitung der Tickets spielt es ausserdem auch eine Rolle, wie hoch der Aufwand einer Aufgabe ist. Wenn dies alles erfolgt ist, können die Designer:innen und Entwickler:innen weiter an den Tickets arbeiten und somit das Produkt kontinuierlich, mit Fokus auf die Nutzendenbedürfnisse, verbessern.
Zusätzlich zur App ist im Forschungsprojekt auch eine Anwendung für professionelle Endnutzer:innen entstanden.
Um in kurzer Zeit zu einer sinnvollen Produktidee zu gelangen, haben wir uns entschieden einen Design Sprint durchzuführen. Dabei haben wir uns auf die Zielgruppen der Veranstalter:innen und Betreiber mobiler Ladestationen fokussiert.
Mit einer großen Präsentation hat das Forschungsprojekt d-E-mand seinen Abschluss gefunden.
Alle Konsortialpartner:innen darunter: VWN Volkswagen Nutzfahrzeuge, Leibniz Universität Hannover Forschungszentrum L3S, Institut für Kartographie und Geoinformatik IKG, IVI Fraunhofer-Gesellschaft und natürlich wir PROJEKTIONISTEN® haben die Ergebnisse aus dreieinhalb Jahren Forschung vorgestellt. Die Fülle an Erkenntnissen, gesammelten Daten und Algorithmen, die in dieser Zeit entstanden sind, ist beeindruckend und zeigt nunmal mehr wieviel Potenzial in diesem Projekt steckt.
Es fühlt sich nicht wie ein Ende an, sondern eher wie der Anfang von etwas Großem, denn das Thema Elektromobilität ist heutzutage relevanter denn je und wird in unserer Arbeit weiterhin eine große Rolle einnehmen. Vielen Dank an alle Beteiligten!