Als Schülerpraktikant hinter den Kulissen bei den PROJEKTIONISTEN

Hallo zusammen! Mein Name ist Malte. Ich besuche momentan mit 17 Jahren die elfte Klasse eines Gymnasiums. Im Rahmen eines Betriebspraktikums habe ich mich für die PROJEKTIONISTEN in Hannover entschieden. In dieser Story erfahrt ihr, was ich in den zwei Wochen alles erlebt habe.

Wie alles anfing ...


Im April 2021 habe ich mich tapfer auf die Suche nach einem Platz für den offiziellen Zukunftstag gemacht, wobei ich über einer Arbeitskollegin meines Vaters auf die PROJEKTIONISTEN gekommen bin. Das Angebot hat mir direkt zugesagt, weswegen ich direkt eine Bewerbung verfasst und abgeschickt habe. Die Antwort könnte für einige vielleicht eine schlechte Nachricht sein, für mich war sie aber eher eine Motivation. Sie sah ungefähr wie folgt aus:

“Hallo Malte, einen Zukunftstag würden wir dir eher in Verbindung mit einem Praktikum anbieten. Melde dich, wenn trotzdem weiterhin ein Interesse besteht.”

Davon habe ich mich nicht abschrecken lassen und mich kurz darauf für ein freiwilliges Praktikum erst in den Osterferien und dann in den Herbstferien beworben, die aber leider beide Pandemie-bedingt abgesagt wurden.

Im Oktober 2021 wurde uns dann das für die elften Klassen verpflichtende Betriebspraktikum verkündet. In diesem Zuge habe ich mich erneut auf die Suche nach einem Platz gemacht und bin im Internet wieder auf die “PROJEKTIONISTEN GmbH” gestoßen.

💭  “Moment mal, der Name kommt mir doch bekannt vor!”

Also habe ich hoffnungsvoll den nächsten Versuch gestartet und eine neue Bewerbung verfasst und als Aufhänger meine Bewerbung aus dem letzten Jahr genutzt.

Und dann – die Antwort: positiv!

Ich konnte es kaum abwarten, im Februar 2022 endlich mein Praktikum zu beginnen.

Der Beginn


Motiviert bin ich am Montag, den 7. Februar, pünktlich um 09:00 Uhr ins Büro gekommen und wurde quasi direkt von meiner Betreuerin Sofia in das Arbeitsleben der PROJEKTIONISTEN geworfen. Dafür durfte ich selber meinen eigenen Kalender organisieren und ersten Termine und Meetings eingetragen.

Dabei habe ich gelernt, dass die PROJEKTIONISTEN nach dem sogenannten SCRUM-Modell arbeiten, welches ich äußerst spannend fand und direkt meine Recherchen betrieben habe.

Lina war anschließend so nett, mir alle Mitarbeitenden und das drei-stöckige Gebäude zu zeigen, während Marcel mir das Tutorial Projekt für neue Praktikant:innen vorgestellt hat um ein wenig in die Programmierung in Java einzusteigen. Trotz des Faktes, dass ich schon mit 10 Jahren angefangen habe zu programmiere und daher das Tutorial relativ schnell durcharbeiten konnte, hat es mir viel Spaß bereitet.

Ich hatte Glück, denn am Montag war die monatliche Teambesprechung mit dem kreativen Namen “Monthly”, bei der ich dabei sein durfte. Hier wurde sich zu neuen Projekten ausgetauscht und Ideen gesammelt. Außerdem haben wir am Ende noch ein kleines Spiel gespielt!

Termine, Meetings & andere Kommunikation


Schon am zweiten Tag durfte ich in echte Projekte, an denen die PROJEKTIONISTEN momentan arbeiten, reingucken, sodass ich natürlich so viel wie möglich zu Gesicht bekommen wollte. Deswegen habe ich über das interne Kommunikationstool mit kleinen Tipps von Sofia mehreren Mitarbeitenden geschrieben, ob sie mir etwas von ihren derzeitigen Aufgaben zeigen könnten. Und ich hatte Glück! Alle haben mir angeboten, einen kleinen Einblick in die aktuellen Projekte zu geben. Also war schon direkt am zweiten Arbeitstag mein Terminkalender voll ... 🙂

Kalenderansicht der ersten Woche

Aber nicht nur der passive Einblick gehörte zu dem Praktikum, sondern auch aktive Aufgaben, die ich von den jeweiligen Personen bekommen habe. Dazu gehörten zum Beispiel das ausführliche Testen einer grafischen Oberfläche (UI) einer B2C-App und das Zuordnen der Benutzererfahrung (UX) eines Otto Normalverbrauchers in einem Sprachassistenten für eine ÖPNV-App. Hier fand’ ich es sehr spannend, wie viele Dinge ich doch noch finden konnte, die nicht eingeplant waren, sodass ich eine “große Hilfe” war, so Corinna ...

Außerdem hab ich schon da gelernt, dass die Softwareentwicklung nicht nur aus dem reinen Programmieren vor dem Computer besteht, sondern auch mit Dingen wie der Kommunikation über Projekte, Fehlerbehebung, Einrichtung des Arbeitsplatzes, Konzeptüberlegung für UI und UX & vieles mehr zu tun hat. Das habe ich zwar schon teilweise vermutet, aber dass es doch so viele Sachen sind, damit habe ich echt nicht gerechnet!

Jetzt darf ich selber für mich ran


Nicht nur die Ansicht fremder Projekte hat zu meinem Aufgabenbereich während des Praktikums gezählt, sondern auch die Umsetzung eigener Aufgaben und Applikationen mit meinen Ideen haben eine große Rolle gespielt.

Beispielsweise hatte ich die Möglichkeit, in einer bestehenden App meinen eigenen Screen zu bauen, in welchen ich eine Bestenliste implementiert habe. Hierbei erhielt ich ein paar weitere Erfahrungen mit dem Frontend-Design mit XML und CSS. Vorher habe ich mir eher nur mit Anwendungen mit keiner bis weniger UI beschäftigt, hauptsächlich Backend und JVM-Sprachen, da ich das Gefühl hatte, es nicht zu mögen. Aber ich lag mit meiner Vermutung falsch! Die Überlegung eines Designs und dann die programmatische Umsetzung in einer Mobile-App hat mir mehr Spaß bereitet als gedacht.

Aus diesem Grund habe ich anschließend eine App von Beginn auf entwickelt, da mich auch brennend interessiert hat, was vor der der eigentlichen Entwicklung passiert. Lina hat mir also ein paar Grundlagen des Prototyp-Designtools “Figma” gezeigt.

Nachdem ich mir eine Idee überlegt und das Design vorbereitet habe, konnte es dann an den Entwicklungsprozess gehen. Es handelt sich bei meiner Idee um ein Spiel, bei dem der Nutzer Punkte bekommt, je nachdem wie nah er es geschafft hat, den RGB-Wert einer zufälligen Farbe zu erraten.

RGB Farbskala
💡 Der RGB-Wert gibt einen genauen Farbwert aus 16,8 Millionen Farben an. Dieser wird durch drei Zahlen von 0-255 ausgedrückt, welche jeweils für den Anteil der Farben Rot, Grün und Blau stehen. So stellt beispielsweise der Code (255, 0, 255) die Farbe Lila/Violett dar, da dies die Mischung aus Rot und Blau um gleichen Verhältnis ist.

Hierfür habe ich einen Farbwähler eingebaut, mit dem man herum spielen kann: Einfach anklicken!

Screenshot von der Scoreboard-Seite und dem Design aus Figma
Auf der linken Seite ist ein Screenshot von der Scoreboard-Seite und rechts das Design aus Figma für das eben genannte Spiel
Noch mehr Projekte!

ÖPNV-App eines großen Verkehrsverbundes

Corinna hat mir direkt am zweiten Tag den Sprachassistenten für die App eines großen Verkehrsverbundes in Deutschland vorgestellt. Eigentlich war es streng genommen zu dieser Zeit noch kein Sprachassistent, da er noch textbasiert war. Allerdings ist dieses Projekt auch noch ganz neu und steckt in seinen Startschuhen. Corinna hat mich gebeten, UX- Testing mit dem Assistenten durchzuführen. Im ersten Gespräch hat sie mir beim Kommunizieren mit dem Assistenten über die Schulter geschaut. Dabei hat sie mir Aufgaben gegeben, wie zum Beispiel die Suche einer bestimmten Verbindung von einem Ort zu einem anderen. Hierbei bin ich auf einige Probleme gestoßen, die sie dann direkt notiert hat. Einige Tage später habe ich mich noch einmal ausführlich damit auseinandergesetzt und alle Dinge, die ungewöhnlich sind mit einem Screenshot strukturiert aufgeschrieben, Verbesserungsvorschläge ergänzt und diese Notizen dann an das dafür zuständige Team geschickt. Dieses war mir sehr dankbar für meine Mithilfe.

B2C-App

Außerdem hatte ich die Möglichkeit, in eine von den PROJEKTIONISTEN entwickelte B2C-App reinzuschauen. Um diese App hat sich zu meiner Aufenthaltszeit und meiner näheren Umgebung viel gedreht. Deswegen habe ich auch die Aufgabe bekommen, mir für diese App eine kleine Erweiterung auszudenken, sodass ich schon einige Tage später meinen eigenen Screen implementieren konnte. Dabei habe ich vieles zum Thema Frontend-Design in CSS gelernt.

Südtiroler ÖPNV-App

Dominik war so freundlich und zeigte mir eines seiner größten Projekte, an dem er momentan arbeitet. Es handelte sich um ein neues System für den ÖPNV in Südtirol. Dieses Projekt erschien mir ziemlich groß, da es nicht nur eine App und eine Webseite gab, sondern auch massenhaft APIs (mit denen ich mich schon ein wenig auskenne) und andere Backend Server, die zu der gesamten Infrastruktur des Systems beitragen. Echt interessant, wie viel hinter so einem System steckt, was die Endbenutzenden im Normalfall nie zu Gesicht bekommen!

Bekannter Hersteller für Ton- und Aufnahmeequipment

Für einen anderen Kunden konnte ich tatsächlich eine Aufgabe übernehmen, die nicht nur zur Veranschaulichung diente. Hier durfte ich wirklich helfen, indem ich das Code Refactoring für das neue Repository durchgeführt habe. Zudem passte ich die Code-Struktur auf den neueren strengeren Linter an, was echt ein bisschen stressig war. In diesem Zuge durfte ich dann sogar meinen eigenen Git-Commit auf das Repo loslassen! 🙂 Diese Aufgabe war zwar eher weniger fordernd, aber es hat sich für mich bestätigt, dass auch solche Aufgaben dazugehören, die vielleicht manchmal eintönig erscheinen, um nicht den Überblick über das gesamte Projekt zu verlieren ...

Endlich der Release!


Auch hier hatte ich wieder Glück, denn am zweiten Donnerstag war es tatsächlich Zeit für eine neue Release Version einer von den PROJEKTIONISTEN entwickelten App! Ich hatte hier die Möglichkeit zu sehen, was die Zwischenschritte von der Programmierung zur fertigen App im Store ist. Es war gar nicht so aufregend, wie man vielleicht denken mag. Die fertige App wurde in der Production Version gebaut mithilfe von fertigen Scrips, die zur Ausführung bereitstanden. Anschließend hatte man die fertigen .APK und .APP Dateien, die jeweils für Android und iOS kompiliert aus ausgebaut wurden. Das Praktische dabei ist, dass die App mit NativeScript entwickelt wurde und daher nur einmal programmiert werden musste und dann trotzdem für beiden Plattformen gebaut werden konnte.

Anschließend ging es mit der iOS App in XCode rein, um die App letztendlich zu signieren, zertifizieren und hochzuladen. Dabei konnte ich gut erkennen, dass Apple es den Entwickler:innen nicht immer ganz einfach macht ... 🙂

Entspanntes Arbeiten von zuhause?!


Ich habe mich freiwillig dafür entschieden, an zwei Tagen Homeoffice zu machen, um auch diese Möglichkeit einmal zu testen. Anfangs habe ich erwartet, dass Homeoffice die beste Möglichkeit ist, zu arbeiten, da mir auch schon das Homeoffice in der Schule Spaß gemacht hat.

Dem war aber nicht so, sodass ich mich schon am nächsten Tag wieder dafür entscheiden habe, aktiv ins Büro zu kommen. Natürlich genießt man zuhause Vorteile wie das spätere Aufstehen, einen entspannteren Kleidungsstil und mehr Bewegungsfreiheit. Aber dennoch habe ich es für deutlich angenehmer empfunden, vor Ort zu arbeiten, da die Arbeitsatmosphäre hier einfach so entspannt und locker war. Ich habe hier eine Person neben mir sitzen, mit der ich zwischendurch reden kann oder sie um Hilfe bitten kann. Das wäre zuhause nur über ständige Anrufe und Nachricht umsetzbar. Und zu guter Letzt natürlich die hervorragende Mittagsmahlzeit vom "Restaurant Werkhof” neben an. 😊

Und zu guter letzt...


Alles in allem habe ich das zweiwöchige Praktikum als sehr interessante und spannende Angelegenheit empfunden. Dies lag wahrscheinlich auch daran, dass ich mich mit allen Mitarbeitenden so gut verstanden habe und hier so viele mit den gleichen Interessen sind wie ich. Außerdem habe ich viel davon mitbekommen, was neben der eigentlichen Programmierung, mit der ich mich ja auch schon zuhause hobbymäßig beschäftigt habe, abgeht. Es ist nämlich noch so viel mehr als das. Bereiche wie die Kommunikation, die Planung, das Testen von UI und UX, das Designen und das abschließende Fertigstellen sind halt alles Dinge, die bei einem vollständigen Entwicklungszyklus einer Anwendung beachtet werden müssen.

Von diesen Dingen konnte ich auch sehr viel sehen, was dieses Praktikum ziemlich umfangreich gemacht hat. Nur halb so spannend wäre es wahrscheinlich gewesen, wenn ich durchgehend nur an einem Fantasie Projekt programmiert hätte, welches am Ende in nur irgendeiner Schublade gelandet wäre.

Auch wenn ich höchstwahrscheinlich noch längst nicht alles in diesen zwei Wochen sehen und lernen konnte – vor allem den Alltag, der hier jeden Tag erlebt wird – denke ich, dass es mir trotzdem stark in meiner späteren beruflichen Orientierung weiter geholfen hat! Deswegen bedanke ich mich bei allen, die so motiviert auf mich zugekommen sind, um mir Dinge aus ihrem Aufgabenfeld zu zeigen & erklären und die ich mit Fragen belästigen durfte ...😉

Danke! 🥳

Kurz zusammengefasst

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